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That’s me

Nun hab ich also angefangen. Und wenn das irgendjemand je lesen wollen wird, dann will er:sie ja vielleicht auch wissen, wer hier eigentlich schreibt. Für Kontext und so.

Ich bin noch nicht sicher, ob ich meinen Namen veröffentlichen will, vielleicht nenn ich mich erst mal Ivy. Weil ich Batman mag und die Natur und auch comic-haft rote Haare habe. (Update: Neue Blogadresse, neue Herangehensweise: Ich bin Tiffi und irgendwie ist mit den Links zu den Social Networks ja ALLES veröffentlicht. Well done.)

Ich wohne auf dem Land, also so richtiges Land, 1000 Einwohner hat das Dorf, zu dem meine Postleitzahl und meine Vorwahl gehören — ich selber wohne noch mal ordentlich außerhalb, mit einem Nachbarn in Entfernung unter 400 m. Das ist wunderschön. Da gibt’s nämlich so gut wie keine Verpflichtungen.

Überhaupt ist mein ganzes Leben wahnsinnig verpflichtungsfrei. Und ich habe keine Ahnung, ob das meinem Charakter entspricht, oder ob ich mich da reingelebt habe, weil die Panik mich reingedrängt hat. Aber irgendwie ist das ja egal, denn: Ich bin total glücklich.

Ich hab Lehramt studiert, ist jetzt schon ein paar Jahre her, hab auch ‘n Master. Aber schon im letzten Semester des Bachelors haben die Attacken angefangen und ich hab zwar abgeschlossen, aber es war mir eigentlich schon klar, dass ich so kein Referendariat schaffe. Aber ich hatte schon während des Studiums meinen ersten und später auch zweiten Online-Job.

Was soll ich sagen: Wenn man ja eh nie reist und vieles aus dem Sozialleben einem eher schwer fällt, dann spart man enorm viel Geld. So dass man auch von Jobs leben kann, die nicht so gut bezahlt sind. Die bezahlen mich aber in etwas, was ich mehr und mehr jetzt zu schätzen weiß: In freier Zeiteinteilung. Und wenn ich eins in letzter Zeit von meinen Finanzbuchautoren gelernt habe, dann Folgendes: Das einzige, was wirklich endlich ist, ist Zeit. Geld kann ich immer irgendwo her kriegen, das wird schon, aber Lebenszeit ist weg wenn sie weg ist. Und davon habe ich maximal viel, glaube ich; so viel, wie man haben kann, wenn man immer noch auf Geld verdienen angewiesen ist.

Katze präsentiert Aufkleber von der Partei “DIE PARTEI Niedersachsen”

Ich wohne im Mehrgenerationenhaus; der Deal ist ganz altmodisch, dass ich dafür sorgen werde, dass meine Eltern hier im Alter versorgt statt abgeschoben sind und dafür wohne ich im gleichen Haus für einen ganz albernen Betrag. Ich sehne mich weder nach einem festen Partner noch nach Kindern.* Ich mag beide Personengruppen (also Männer und Kinder) sehr und hab sie gern um mich herum, aber ich bin dann auch froh, wenn ich abends oder nach ein paar Tagen endlich wieder alleine bin. Alleine mit Katzen, man hat ja auf dem Land einen Ruf zu verlieren: Rote Haare, ehemanlos, lebt mit Katzen zusammen. Check.

Ich hab und werd auch nie behaupten, dass ich mir meinen Lebensstil hart erarbeitet habe und dass das mit dem richtigen Mindset jede:r erreichen könnte. Ich schweife sehr ab. Ich hab einfach ‘n fucking Glück gehabt mit den Grundvoraussetzungen. Aber dann auch mit der Tatsache, dass mein Charakter minimal ambitioniert ist. Ich wollte nie weit kommen, groß werden, das beste aus meinen Fähigkeiten machen. Und das hilft dann enorm, sich anzupassen an diese Panikgeschichte.

Hund liegt auf einer Wiese

Wenn ich meine meist nicht so vielen Arbeitsstunden durch habe, bin ich zufrieden damit, meine Zeit zu verdaddeln, vernetflixen, vernähen oder ver-in-die-Natur-zu-gehen (dafür kann ich dann auch einen Begleiter aushalten). Oder einfach mal ein Nickerchen zu machen, das bis 17 Uhr geht. Im Moment habe ich Lust auf Blog — falls das irgendwann schwindet, dann eben nicht mehr.

Keine Ahnung, ob es stimmt, aber ich hab das Gefühl, dass mein Umfeld diese Unambitioniertheit wegen der Panik besser akzeptieren kann. Was es mir wiederum leichter macht, sie zu leben. Egal wie sehr man meint, man würde sein Leben leben, egal was die anderen sagen: Bullshit (bei den meisten — Ausnahmen gibt’s immer). Selbst wenn das zutrifft, ist es doch viel leichter und unanstrengender, wenn man da auf keine Widerstände trifft. Und ich hab manchmal das Gefühl, ich bin schon in diesem Rentenfeeling, auf das manche bis 65/75 warten müssen.

Ohne Panik wäre ich vermutlich gestresste Lehrerin — nicht weil der Job scheiße ist, sondern weil es mich vermutlich einfach wahnsinnig unglücklich macht, dass meine Zeit so fremdbestimmt ist. Vielleicht auch nicht. Der Punkt ist: Ich kann mir nicht vorstellen, dass ich in einem anderen Leben sehr viel zufriedener sein könnte als in diesem. Mein letzter Psychologe hat mir beigebracht, dass ich zu glücklich bin, um “gesund” zu werden. Ich hab ja echt so gut wie keinen Leidensdruck, der mich zu einer Veränderung motivieren könnte.

Das einzige, was ich manchmal vermisse, ist die Nordsee. Die ist hier vielleicht 2 Stunden Fahrtzeit weg. Tja naja, hier isses auch schön und ich hab Gläser mit Nordseegeruch.

*Dating & Panik wird vielleicht ein anderes Mal Thema sein, da wüsste ich auch so einiges (das kann man auch — oder vielleicht sogar gerade gut machen, wenn man keinen Lebenspartner wünscht).

Tiffi

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